- 3 -
Die Heimreise
Entlang der Peleponnesischen Westküste fahren wir rauf Richtung Heimat. Es herrscht eine frische Brise, herrliche Wellen peitschen an die Küste.
Agia Kiriaki
Unterwegs sehen wir uns noch das Märchenschloss von Henry Fourier an, der sich hier ein Denkmal gesetzt hat.
Eigentlich sieht sieht es recht kitschig aus und wir hatten uns von den gesehenen Fotos mehr erwartet. Für Besucher ist es nicht mehr zugänglich, so setzen wir unseren Weg weiter fort, um am Strand von Zacharo ein feines Mittagsmahl zu genießen.
.
Wir fahren weiter nach Pirgos, um im Norden des Ortes in einem gut sortierten Supermarkt unseren leeren Kühlschrank zu befüllen. Danach biegen bei Lapas links ab, um einen Schlafplatz an der Küste zu suchen.
Wir möchten nach Kalogria. Der Weg dorthin führt durch schöne naturbelassene Landschaft.
Ca. 200m vom Strand entfernt bietet sich eine Stellplatz an. Er nennt sich "Camper Stop" und hat Stellplätze unter hohen Bäumen oder Mattendächern.
Weiters gibt es Strom, WCs und offene Duschen mit warmen Wasser aus den Kunststofftanks.
Der freundliche und hilfsbereite Betreiber bietet seinen Gästen aber auch einen Griller zur Benutzung und führt einen kleinen Shop.
Das alles für 10.-- €uros. Wir spazieren zum schönen Strand, auf dem sich nun auch Niki ein wenig austoben kann.
Wir richten uns ein kaltes Abendbrot und vertreiben uns in der Dämmerung
die Zeit mit der Ermordung von den doch zahlreichen Gelsen. 1 Stunde später ist
der Zauber vorbei, wir schlafen unbehelligt bis in die Morgenstunden
des 29.08.
Nach dem Frühstück düsen wir durch das schöne Naturschutzgebiet, vorbei an der Kapelle des Agios Petros ......
.... Richtung Patras, um über die Brücke bei Rio über den Golf von Korinth zu fahren.
Wir verlassen den Peloponnes, biegen bei Kefalovriso nach links ab, um über Astakos und Palarios nach Vonitsa zu gelangen. Kleine Irritationen führen dazu, in Astakos falsch zu fahren und einen Umweg über Pampini und Archontochori zu nehmen. Es ist sehr gebirgig, mit steilen Anstiegen und Abfahrten.
Landschaftlich absolut sehenswert. Da wir genug Zeit haben, sind wir unserem Navi gar nicht so böse, uns in die Irre geschickt zu haben. In Vonitsa setzen wir uns in den Gastgarten einer Taverne. Unser Tagesetmal ist fast erreicht. Wir füllen unsere Bäuche im Gastgarten einer netten Taverna am Stadtstrand.
65km trennen uns von Amoudia, wo wir im Wäldchen vor der Bucht diese Tagesetappe beenden.
Eigentlich wollten wir in einer Bucht vor Ammoudia nächtigen, finden aber irgendwie den Weg dorthin nicht. Hier in Ammoudia ist noch immer recht viel los. Dennoch ist die Bucht wunderschön, wir springen ins herrliche Wasser.
In der Dämmerung, wir haben gerade in einer Pitakneipe Platz
genommen, werden wir wieder von Gelsen belagert. Auch diese Tierchen
scheinen sehr hungrig zu sein, haben es vor allem auf Tine abgesehen. Sie
sieht am nächsten Tag gar nicht gut aus. Die Beine sind übersät von
Stichen dieser Plagegeister.
Morgens wird die Heimreise fortgesetzt. In Igoumenitsa wird noch mal vollgetankt, Ivo durchkontrolliert und auf die Autobahn aufgefahren, die uns erstmal nach Dodoni bringt.
Wir besichtigen die wirklich sehenswerten Ausgrabungen und setzen die Reise Richtung Ioannina fort. Dort halten wir uns nordwestlich, um nach Konitsa zu gelangen. Dort fahren wir die schmale Straße zur alten Brücke von Konitsa, die den Aoosriver überspannt.
IVECO-Treffen :-) die Linzer Besitzer waren leider auf Achse
Der Aoosriver fließt weiter nach Westen, um dort in Albanien weiter zu
plätschern.
Uns ist es eigentlich egal, da wir für heute nur eine kurze Etappe vorhaben. Von hier sollten es ca. 80 km zu unserem Tagesziel An der Grenze ist überhaupt nichts los. Ein Fahrzeug steht vor uns, der Schranken ist geschlossen, Beamte sind keine zu sehen.
Dann nach einiger Zeit bewegt sich ja doch was und unsere Pässe werden
kontrolliert. Danach kommt eine GR-Polizistin, will unsere
Fahrzeugpapiere, und bei Ivo die Fahrgestellnummer kontrollieren. Keine
Ahnung wo die zu finden ist. Mir wird aber plötzlich kalt und warm
zugleich, erinnere ich mich doch daran das bei der Umtypisierung ein
Fehler passiert ist. Die Fahrgestellnummer wurde falsch eingetragen und
so auch in den Zulassungsschein eingetragen. Ich sehe mich schon sinnlos
erklären, dass ich das Auto nicht gestohlen habe…
Zum Glück findet die Beamtin die Nummer an der Karosserie nicht und gibt
achselzuckend auf.
Bei den Albanern werden wir nach dem Einscannen der Pässe weitergewunken. Es geht ca. 5km nach Carshove, wo wir rechts abbiegen, um nach Leskovik zu gelangen. Ab hier wird es schwierig. Die Straße weist tiefe Schlaglöcher auf, ist sehr schmal und manchmal fällt es schwer, den Unebenheiten auszuweichen. Auf der kurvenreichen Straße fällt zumindest ein Rad immer in ein Loch. Wir winden uns mit ca 20km/h durch die schöne Gegend.
Es ist komisch, die Straße sieht zeitweise gar nicht so schlecht aus, dennoch überraschen immer wieder tiefe Löcher und dort wo irgendwann ausgebessert wurde, sind scharfkantige Erhöhungen, die dem Fahrgestell und uns durch und durch gehen. Wir kommen immer höher ins Gebirge und haben bald 1000 Höhenmeter erreicht. Die winterlichen Frostaufbrüche werden immer schlimmer, zeitweise ist die Straße abgebrochen und Provisorien führen weiter oder es gibt überhaupt keinen Asphalt mehr. Selbst hier sind die Bunker allgegenwärtig.
Ein schön gepreßte Schotterstraße wäre mir schon fast lieber oder doch besser ein Pferd?
Leskovik
Zwischendurch gibt gute Straßenabschnitte, die leider wirklich nur sehr
kurz sind und so brauchen wir für die ca 40 km über 3 Stunden, bis wir
bei unserem heutigen Tagesziel, der „Taverne Peshku“ ankommen.
Die Tafel weist auf „free Camping“ und wir erhalten von den Restaurantbetreibern auch die entsprechende Antwort.
Wir parken ein, verwenden unsere Außendusche und finden sofort eine neue Freundin, der es Paula und Niki besonders angetan hat.
Wir setzen uns in den Gastgarten des schönen und sauberen Restaurants.
Unsere neue Freundin ist natürlich mit dabei..
Es handelt sich eigentlich um eine Farm mit Rinder, Ziegen, Schaf- und
Fischzucht. Weiters werden Produkte aus der Natur angeboten: Honig,
Kräuter, Beeren u.s.w.
Ebenso kann man hier Reitpferde ausleihen, wandern und einfach
ausspannen. Es ist ein herrlicher Platz in wunderschöner Natur.
Wir essen frischen Fisch, der neben uns aus dem Wasser geholt wird, vernaschen diverse Vorspeisen und Beilagen, trinken feines gekühltes Bier.
Hier ist es zum Aushalten. Wir lassen den Tag Revue passieren, kommen zum Ergebnis, dass dieses Albanien, das wir heute bereist haben, trotz der mühsamen Straßenverhältnisse, alles andere entschädigt, das wir dieses Jahr an diesem Land kritisiert haben. Wir haben wunderschöne, kultivierte Landschaft gesehen. Wir haben die Albaner bei der Arbeit mit ihren Trag- und Reitpferden beobachtet. Wir haben freundliche Einwohner kennengelernt, die bereitwillig, trotz großer Sprachprobleme Auskunft darüber gegeben haben, wie wir weiterfahren müssen. Natürlich haben wir auch Armut gesehen. Wir sind uns einig, dass dieser Reiseabschnitt absolut zu den Highlights der diesjährigen Reise zählt.
Am nächsten Morgen setzen wir uns wieder in den Garten der Taverne, genießen ein Frühstück und machen uns auf den Weg in Richtung Norden.
Auch heute ist eine kurze Etappe vorgesehen. Es sollten ca. 100 km werden. Von der Vortagstour vorgewarnt, wage ich keine Schätzung, wie lange wir brauchen werden. Bis zum Abend sollte es sich aber locker ausgehen. Die Straßenverhältnisse sind um nichts besser als gestern und mühsam quälen wir uns bergauf und bergab.
Wir bewegen uns ständig zwischen 800 und 1200 Meter über 0. Auch hier sind wir wieder mit einem Schnitt von 20 kmh unterwegs, werden aber dafür mit traumhafter Landschaft belohnt.
Das Pferd ist immer noch ein wichtiges Arbeits- und Reittier. Es scheinen kleinere, gedrungene, jedoch sehr schöne Rassen zu sein
Ein Partisanendenkmal, das an den 2. Weltkrieg erinnert.
Die wenigen Städte lassen einen allerdings vermuten, wie es im ehemaligen
Albanien ausgesehen hat. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Erseka
und Korce schwanken zwischen modernen Neubauten und alten, zum Teil
verfallenen Gebäuden.
Ab Korce wird die Sraße richtig gut und hat Schnellstraßencharacter.
http://www.panoramio.com/photo/13920961?source=wapi&referrer=kh.google.com
Sie wurde erst in den letzten Jahren gebaut. Heute haben wir erstmals Kontakt mit der albanischen Polizei. Das erste Mal nach der Ortsausfahrt von Erseka. Ich sehe den Polizisten, der bereits die Kelle in der Höhe hat und da fällt mir ein, dass ich das Licht nicht eingeschaltet habe. Eine kurze Ablenkung des Beamten nutze ich, um meine Beleuchtung in Ordnung zu bringen. Etwas verwirrt blickt der Polizist auf die Fahrzeugfront, greift durch das offene Fenster, verstellt mir die Leuchtweitenregulierung und wünscht uns einen „guten Trip“. Die 2. Begegnung war bei der Ortsausfahrt von Korce, wo ich bei einer 50er Beschränkung einen 80er auf dem Tacho habe. Die energisch nach oben weisende Kelle signalisiert mir anzuhalten. Ein Blick auf unser Kennzeichen läßt den Beamten eine Entscheidung treffen. Er winkt uns weiter. Entweder stimmt das Gerücht, dass Ausländer in Albanien wegen Verkehrsdelikten nicht abgestraft werden, oder er wollte sich mangels Sprachkenntnissen auf keine Debatte einlassen. Ich mache mir keine weiteren Gedanken über diese Vorgangsweise und bin froh meine Geldbörse nicht zu belasten.
Nun geht es richtig hurtig dahin und kurz nach Leshinze, das sich noch auf 830m Seehöhe befindet, geht es runter nach Pogradec, das bereits am Ohridsee liegt.
Die Gegend ist sehr fruchtbar und es wird vorwiegend Obst angebaut. An den Straßenständen werden allerlei Früchte, sowie Gemüse und auch Nüsse angeboten.
Wir haben uns den See viel kleiner vorgestellt. Mit einer Fläche von 350km² zählt er zu den Größten auf der Balkanhalbinsel. Wir kämpfen uns durch Pogradec Richtung Westen.
Kommt ein strenger Winter?
Achtung: gegen Einbahnstraßen zu fahren rächt sich mit Sicherheit mit
zerstörten Reifen. Fährt man falsch ein stellen sich in die Fahrbahn
eingearbeitete Krallen auf….. Irgendwie hat man auch richtig fahrend ein ungutes Gefühl und hofft, dass dieses System richtig funktioniert. Die Süduferstraße des Ohridsee ist wieder sehr ruppig und in relativ schlechtem Zustand.
Kleiderwäsche findet im See statt...........
..................am Straßenrand wird Fisch aller Art verkauft.
Kurz nach Udenshit sehen wir eine Tafel mit der Aufschrift „Campung Peshku“. Wir biegen scharf rechts ab, fahren hinter dem Restaurant
vorbei und parken uns auf einer freien Parzelle ein. Damit wird unser
heutiges Tagesetmal
mit ca. 100 gefahrenen Kilometern beendet. Benötigt haben wir
dafür 4 Stunden. "Campung Peshku" ist ein kleiner, einem Restaurant angeschlossener Campingplatz mit ebenen Wiesengelände und vorgelagerter, mit Sand aufgeschütteter Liegewiese, mit Liegen und Sonnenschirmen.
Davor befindet sich ein langer Holzsteg, der vom flach abfallenden Ufer weit in den Ohridsee reicht.
Am Platz gibt es Stromanschlüsse (für manche Parzellen ist ein langes Kabel erforderlich), ein kleines, sauberes Sanitärgebäude und Wasserversorgung.
Hunde sind erlaubt. Die Kosten pro Nacht belaufen sich auf € 10.--, die
dieses Camp auf jeden Fall wert sind.
Schwimmen gehen wir in den See nicht, am Wasser befinden sich kleine
Schaumblasen und andere Verunreinigungen. Schade, der sonst so schön
gelegene See wird wohl durch Abwässer verunreinigt.
Am Abend geben wir uns im Restaurant einen ausgezeichneten Fisch. Laufen doch die Krebse den Gästen über die Beine.
Im Bereich des Restaurants wird auch kostenloses WIFI angeboten. Die
Preise sind für diese Lage ausgesprochen günstig.
Wir datieren den 01.09.2012, trinken einen Kaffe in der Taverne und machen uns auf die letzte Etappe dieses Urlaubs. Um 08:00 erwecken wir Ivo zum Leben und brummen die vorerst noch miese Straße in Richtung Mazedonien. Nochmals geht es auf fast 1000m Seehöhe, um dann rechts zur Grenze abzubiegen. Der Straßenzustand ist hier wieder besser und schon bald zeigen wir den Zöllnern unsere Reisedokumente.
Unbürokratisch verlassen wir Albanien und betreten bei Cafasan
Mazedonien.
Überall werden neue Moscheen gebaut. Manchmal werden auf engsten Raum 2 dieser sakralen Gebäude errichtet. Die Muezzin können sich locker ohne Lautsprecher von Minarett zu Minarett unterhalten..
Unser Navi lotst uns mitten durch Struga, um dann bei Orovnik nach links
Richtung Skopje zu fahren.
Die Strecke ist sehr gebirgig und trotz schöner Straße geht es nur sehr mühsam voran.
Ständige Polizeikontrollen lassen uns die Geschwindigkeitsbeschränkungen genau einhalten. Bei Gostivar fahren wir auf die Autobahn auf.
Bis Skopje gibt es 4 Zahlstellen die sich mit insgesamt 2,60€ zu Buche schlagen. Skopje erreichen wir knapp vor 12 Uhr Mittags, haben also bis hierher für diese ca. 180km 4 Stunden benötigt. Bis zur Serbischen Grenze wird zwar an der Autobahn gebaut, es hat sich aber in den letzten Jahren nicht viel verändert. Knapp vor 13 Uhr erreichen wir die serbische Grenze und warten fast eine Stunde auf die Einreise. Auch hier unveränderte Straßenverhältnisse bis zum Autobahnbeginn vor Nis. Die Fahrbahn weist hier schon tiefe Spurrillen auf, man fährt am besten in der Mitte oder rechts zum Teil am Pannenstreifen. Um ½ 7 am Abend stellen wir uns bei der Mautstation vor Belgrad an. Irgendwie geht hier nichts weiter. Ein Hauptgrund ist wohl auch die undisziplinierte Art und Weise der Gastarbeiter, die sich grundsätzlich nebeneinander vor einer Mautspur anstellen und bis zum Schluß um ihre Position kämpfen. Sie schreckt nicht mal die wuchtige Schnauze unseres Ivo ab. Ihr Vertrauen, dass der andere aufgibt und ihre heilige Kuh nicht beschädigt, ist unendlich. Auch ich gebe des öfteren nach und laß die Idioten vorne rein. Eine Kollision hätte nichts beschleunigt.
Nach einer Stunde ist auch diese Zahlstelle überwunden. Ich hatte von einer neuen Umfahrung von Belgrad gelesen, gefunden haben wir diese nicht und so fährt Tine, die auch vor Belgrad das Steuer über hatte, über die alte Stadtautobahn von Belgrad.
Genau das wollte sie eigentlich nicht. Dennoch chauffiert sie uns problemlos durch die alte K.u.K-Stadt. Es ist bereits 20 Uhr und wir haben noch 620km vor uns. Vor Laibach beginnt es zu regnen und der anfängliche leichte Regenschauer entwickelt sich zu einem Starkregen, der die Sicht und das Weiterkommen stark behindert. Durch meine lange Fahrpause, in der uns Tine der Heimat näher bringt, fühle ich mich recht fit und möchte keine Schlafpause einlegen. So kämpfen wir uns durch das Unwetter den Loiblpass empor, wo dann an der Grenze der Regen endlich aufhört.
Vorsichtig rollen wir die Paßstraße ins Tal. Es ist Sonntag der 2.
September, wir sind nach 4500 gefahrenen Kilometer
um 04:30 zu Hause .
Morgen ist Arbeitstag………………
|